Ordnungsprinzipien
Verfasst am: Montag, 28. Mrz. 2011 um 21:07Gerade jetzt, wo die Implementation der Fotoalben schon relativ weit vorrangeschritten ist, ist ein guter Zeitpunkt sich Gedanken darüber zu machen, nach welchen Prinzipien Ordnung in die Bilderflut gebracht werden kann. Durch die Fotoalben hat das BVASystem ein flexibles System erhalten, mit der Anwender fast jedes Ordnungsystem manuell umsetzen können. Trotzdem ist es angebracht, zu schauen, welche weit verbreiteten Prinzipien in das Programm zusätzlich implementiert werden können, damit sich diese mit wenig Aufwand nutzen lassen.
Welche Ordnungsprinzipien gibt es?
Weit verbreitet ist zum Beispiel ein relativ einfaches System, bei dem die Bilder zeitlich geordnet werden. Die Bilder, die an einem Tag aufgenommen wurden, werden einfach in einem Ordner gespeichert. Zur besseren Übersicht können die Ordner monats- bzw jahresweise zusammengefasst werden. Dieses einfache System hat den Vorteil, das sich niemals neue und alte Bilder miteinander vermischen. Es kommen immer nur weitere Ordner dazu, der Inhalt der bestehenden Ordner bleibt immer gleich. Das Auffinden eines speziellen Bildes gestaltet sich allerdings schwierig, wenn man nicht ungefähr weiß, wann das Bild aufgenommen wurde.
Ebenfalls weit verbreitet ist ein Ordnungssystem, welches auf dem Bildinhalt basiert. Jedes einzelne Bild wird dabei durch eine Anzahl einzelner Schlagwörter verknüpft. Wenn man den Aufwand nicht scheut, wird man damit belohnt, das Bilder, die thematisch zusammengehören ohne größere Probleme lokalisiert werden können. Neben dem hohen Aufwand hat dieses System aber auch Nachteile. Nicht ganz einfach ist das Festlegen der Schlagworte, denn diese müssen aussagekräftig und auch bei späteren Verschlagwortungen von ähnlichen Bildern wieder gleich sein. Es nützt zum Beispiel relativ wenig, wenn die Hälfte der Bilder mit dem Schlagwort „Spatz“ und die andere Hälfte mit „Feldsperling“ versehen wurde. Logische Problemlösung dafür ist eigentlich, alle Bilder mit den Schlagworten „Spatz“ und „Feldsperling“ zu versehen. Damit steigt allerdings der Aufwand für die Verschlagwortung weiter an und trotzdem ist die Gefahr, kein Schlagwort vergessen zu haben, nicht ausgeschlossen.
Ein weiteres Prinzip ist nutzbar, wenn zu den Bildern GPS-Informationen vorhanden sind. Dann können Bilder, die am gleichen Ort aufgenommen wurden, in eine Kategorie geordnet werden. Vorteilhaft ist, das dabei Kartenansichten erzeugt werden können, in denen man relativ leicht navigieren kann. Für die Suche nach Bildinhalten bringt das System nur dann Vorteile, wenn sich der Bildinhalt eindeutig lokalsieren lässt. Das „Brandenburger Tor“ kann eben nur in Berlin aufgenommen werden, ein „Spatz“ findet man dagegen wohl in jeder deutschen Stadt.
Als viertes System könnten automatisch bestimmte Parameter genutzt werden. Es könnten Beispielsweise alle Bilder nach ihrer vorherschenden Farbe geordnet werden. Alle Bilder einer Banane würden so in die Kategorie „gelb“ eingeordnet werden. Vorteil eines solchen Systems ist, das es ohne großen Aufwand umgestetzt werden kann. Leider ist es aufgrund automatischer Parameter nicht möglich den Inhalt des Bildes zu erkennen. Nicht alle „gelben“ Bilder zeigen Bananen und alle Bananen sind auch nicht „gelb“. Unreife Bananen sind „grün“ und würden leider in einer anderen Kategorie landen.
Weiterhin könnten Bilder noch nach Parametern geordnet werden, die während der Bildaufnahme mit gespeichert werden. Solche Parameter wären zum Beispiel: verwendete Kamera, Brennweite oder Belichtungszeit. Da ich denke, das solche Systeme kaum genutzt werden, werde ich darauf jetzt nicht weiter eingehen.
Was bedeutet das nun für eine Bilddatenbank und für das BVASystem im Speziellen?
Der große Vorteil einer Bilddatenbank liegt darin, das nicht nur ein Ordnungsprinzip genutzt werden kann. Durch eine Mischung von mehreren Systemen kann das Auffinden eines Bildes erleichtert werden, da die Nachteile der einzelnen Systeme nicht so sehr zum tragen kommen. Vielleicht erinnert man sich an das ungefähre Aufnahmedatum des Bildes, welches man gerade sucht. Oder man hat genau den Ort vor Augen, wo das Bild aufgenommen wurde. Im Idealfall führt jede der Suchanfragen zu dem gesuchten Bild.
Ziel des BVASystems sollte es sein, möglichst alle Ordnungsprinzipien zu ermöglichen. Dabei soll der Anwender aber nicht in ein starres Konzept gepresst werden, welches wahrscheinlich nicht seiner Wunschvorgehensweise entspricht. Es gilt also einen Mittelweg zu finden zwischen einer kompletten Freiheit und einer selbsterklärenden Struktur.
Die Fotoalben sind ein erster Schritt um dieses Ziel zu erreichen. Durch die Fotoalben habe ich dem Anwender ein System geschaffen, mit dem er selbst eine Mischung aus den oben genannten Prinzipien umsetzen kann. Mein Beispielbild aus der Ankündigung der Fotoalben vermischt die Prinzipien der inhaltlichen („Urlaub“) und zeitlichen („Alpen 2002“) Ordnung.
Weiterhin ist bereits eine fest vorgegebene zeitliche Ordnung nach dem „Aufnahmedatum“ in dem Programm integriert, welches beim Aufbau keinerlei Benutzerinteraktiv benötigt. Das System wird einfach beim Import der Bilder mit erstellt. In der Zukunft werde ich das BVASystem sicherlich um das eine oder andere fest vorgegebene Ordnungssystem erweitern. Welche das im genauen sein wird, kann ich noch nicht sagen. Ein System zur Verschlagwortung der Bilder wird aber auf jeden Fall mit dabei sein.
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Tags: BVASystem, Fotoalbum, Ordnungsprinzip, Sortieren, Suche
Hallo Herr Alinski,
als eindeutiges Beispiel auf http://dev.bvasystem.de/2011/03/ordnungsprinzipien/ ist das “Brandenburger Tor” ein schlechtes Beispiel, denn gleich bei ihnen um die Ecke in Potsdam steht noch eins ;-)
Viele Grüße!
Peter Rohr
Hallo Herr Rohr,
das es in Potsdam ein kleines Brandenburger Tor steht, war mir nicht bekannt. Sie haben Recht, das es aus der Sicht kein perfektes Beispiel war. Mir fällt nun aber auch gerade kein besseres Beispiel ein. Denn wenn ich im Hobbykeller ein Modell des Brandenburger Tors herstelle, kann ich es überall mithinnehmen und fotographieren.
Was ich allerdings ausdrücken wollte ist, das es Motive gibt, die sich geographisch sehr gut eingrenzen lassen. Wenn Sie ein Foto vom „Brandenburger Tor“ suchen, werden Sie wohl in Berlin danach suchen. Suchen Sie expliziet nach dem kleinen Brandenburger Tor in Postdam, interessiert sie Berlin nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Marc Alinski